Menschen bei uns

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Die Darmstädterin Mara Schäfer bietet bei uns im Mehrgenerationenhaus Darmstadt (MGH) ein Nähcafé an: Wie kann ich eine Modeidee verwirklichen? Welcher Schnitt passt zu welchem Stoff? Wie nähe ich einen Rock, ein T-Shirt? „Ich nähe für mein Leben gern“, beschreibt Mara ihre Leidenschaft für eine der ältesten handwerklichen Tätigkeiten.

Mit 12 Jahren saß Mara das erste Mal an einer Nähmaschine und wurde mit dem „Näh-Virus“ infiziert. Zuerst absolvierte sie eine Ausbildung zur Erzieherin. Ihre Liebe zu Stoffen führte zur Eröffnung eines Stoffateliers, das sie bis 2008 geführt hat. Vor einem halben Jahr wagte sie den Schritt und machte sich selbständig – mit einer mobilen
Nähschule. In dieser möchte sie Menschen gerne behutsam für das Nähen begeistern: Schritt für Schritt, Stück für Stück. „Das Wichtigste sind mir die Menschen, ich will sie dort abholen wo sie sind“, betont die herzliche Frau. Auf der Suche nach Räumlichkeiten wurde sie im Internet auf das MGH aufmerksam. Die Kursräume kosten nur ein geringes Entgelt und sind bei Bedarf anzumieten. Außerdem ist sie neugierig und probiert gerne viel aus. Also ist sie bei uns im MGH genau an der richtigen Adresse. Hier hat sie die Möglichkeit, etwas anders zu machen – anders DA zu sein. 

„Ich nähe alles selbst, ich kaufe nur Wäsche, Strümpfe und Schuhe“, verrät sie mir. „Die Hosenschnitte sind am schwierigsten“, erzählt Mara. „Besonders dieser Teil“, sie deutet mit ihrem Finger auf einen Teil in der Hüften- und Leistengegend. In den 90ern benähte sie ihre Söhne sogar mit den sehr angesagten, weiten Baggy-Hosen. Was heute für einen selbst angesagt ist, kann man selbst im Nähcafé kreieren und umsetzen. Denn Nähen ist unabhängig von Konfektionen und Modediktaten. Das Motto lautet: „Mode ist, was zu mir passt!“.

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Kontakt
  • Kontakt: Mara Schäfer , Nähcafé

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Seit einiger Zeit gibt es im Mehrgenerationenhaus Darmstadt (MGH) die Angebote „Sei trans* Du“ und „SchLAuer Abend“ in Kooperation mit vielbunt e.V.

Der Darmstädter Verein vielbunt e.V. ist seit dem Jahr 2010 in den Belangen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und trans* Menschen aktiv. Wie kam es zu der Zusammenarbeit des MGHs und vielbunt e.V.? Stefan, vom Vorstand des Vereins erzählt, dass sie für ihre Angebote einen halböffentlichen Raum suchten und im MGH wurde der Verein fündig. Die Veranstaltung „Sei trans* Du“ soll trans* Menschen einen geschützten Raum zum Austausch bieten. Durch Gespräche, Diskussionen und dem Kennenlernen der Lebensrealität anderer trans*, erfahren insbesondere Neulinge in ihrer Findungsphase Unterstützung. Der „SchLAue Abend“ ist als ein Schwul-Lesbischer Aufklärungsabend gedacht. Die TeamerInnen geben Einblicke in das Leben von schwulen, lesbischen, bisexuellen und trans* Menschen in Darmstadt und sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Diskriminierung und Coming Out.

Für die Treffen im MGH wurden Spiegel besorgt, für diejenigen, die sich noch umstylen möchten. Bei dem Treffen „Sei trans* Du“ ist im MGH viel los und es herrscht ein lebendiger Betrieb. „Ich bin froh dass das Projekt so gut angenommen wird und hoffe das der Erfolg von Sei trans* Du nicht abreisst“ sagt Stefan euphorisch über die Kooperation mit dem MGH. Stefan verrät einen Wunsch: „ein eigenes Büro für ihren Verein in Darmstadt - ein queeres Zentrum“, schwärmt er.

Wir wünschen Stefan und dem Verein vielbunt e.V. alles Gute und freuen uns, dass der Verein unser Haus belebt.

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Im Herbst 2013 haben das Jobcenter, die Agentur für Arbeit, das Mehrgenerationenhaus Darmstadt (MGH) und die Stadt Darmstadt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Es wurde vereinbart mit gemeinsamen, institutionsübergreifenden Angeboten das MGH als einen Ort für Aktivitäten zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu nutzen. Eine dieser gemeinsamen Aktivitäten ist seit Januar 2014 das Angebot Offener Dialog für Alleinerziehende. Das MGH hat dabei die Koordination übernommen. Die Ansprechpartnerin seitens des Jobcenters Darmstadt ist Elke Jokisch, für die Agentur für Arbeit Darmstadt ist es Carmen Fechter. Beide sind für ihre Institution Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA). Als BCA geben sie für verschiedene Rechtskreise (SGB II und SGB III) Hilfestellungen in Themen wie beruflicher Ausbildung, oder beim Wiedereinstieg von Frauen und Männern nach einer Familienphase. Das MGH sprach mit ihnen zum Thema Alleinerziehende, deren Stellung auf dem Arbeitsmarkt und über die Funktion des MGHs:

Elke Jokisch und Carmen Fechter sind sich einig, ein Angebot wie der Offene Dialog für Alleinerziehende im MGH ist sehr wichtig, denn es tut gut mit anderen Menschen in ähnlicher Lebenssituation im Gespräch zu sein. Es macht Mut und inspiriert, vielleicht einen Weg einzuschlagen, den man sich vorher nicht zugetraut hätte. Außerdem hat der Treff auch die Besonderheit sich über Unterstützungsangebote in der Kommune informieren zu lassen.

Für Fechter ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf essentiell, sowie Frauen bei ihrem Wunsch nach Berufstätigkeit Hilfestellung zu geben. „Wichtig ist hierbei den Menschen nichts überzustülpen, sondern den Personenkreis angemessen zu unterstützen“.

Obwohl es immer mehr Alleinerziehende gibt, haben sie es auf dem Arbeitsmarkt ein ganzes Stück schwerer, denn viele sind noch nicht beruflich „etabliert“. „Für diese Personen geht es um viel mehr, als eine Arbeitsstelle zu finden“, stellt Jokisch fest. „Zudem sind Alleinerziehende nur bedingt flexibel, und davor haben Arbeitgeber Angst“, ergänzt Fechter. Trotzdem haben sie auch eine Lobby, denn viele Chefs erkennen das Organisationstalent und das Verantwortungsbewusstsein der Alleinerziehenden. „Es gibt sogar Unternehmen, die aus diesem Grund bevorzugt Alleinerziehende einstellen“, weiß Fechter. „Und es gibt Kooperationsmodelle mit Firmen, die Teilzeitarbeitsplätze für Alleinerziehende bereit stellen“, stimmt Jokisch zu.

Es habe sich in diesem Bereich etwas geändert, aber zufrieden könne man mit dieser Situation noch nicht sein. „Aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg“, resümiert Jokisch.

Im MGH gibt es viele gute und hilfreiche Entlastungsangebote, wie zum Beispiel das Kinderhotel. Das MGH als Ort des Offenen Treffs für Alleinerziehende spiegelt für Fechter etwas Familiäres. Die Menschen, die zu den Veranstaltungen kommen, bestätigen diesen Eindruck. Für Jokisch ist trotzdem noch eine große Überzeugungsarbeit zu leisten den Menschen zu vermitteln, dass man sie mit den Angeboten zusätzlich unterstützen möchte. Für Fechter ist die Zusammenarbeit mit dem MGH sehr bereichernd, denn es gäbe viel Raum zum Kreativwerden. Im übertragenen Sinne drücken die vielen verschiedenen Stühle für Jokisch eine Vielfalt aus, in der jede/r willkommen ist. „Es ist so liebevoll unperfekt“, strahlt sie.

Das MGH freut sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.